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3 erschütternde Erkenntnisse, die mir der Film „Cowspiracy“ vor Augen geführt hat

Und warum ich glücklich bin, dass es dich gibt!
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Ja, ich bin ein großer Fan von Dokumentarfilmen. Wenn es dann auch noch um die Themen Ernährung und Nachhaltigkeit geht, bin ich doppelt neugierig. In diesem Zusammenhang stieß ich neulich auf den Film „Cowspiracy: The Sustainability Secret“ (auf deutsch etwa: „Kuhverschwörung: Das Nachhaltigkeitsgeheimnis“), von dem du vielleicht auch schon mal was gehört hast.

Der für uns Deutsche etwas sperrige Titel ist ein Wortspiel aus „Cow“ („Kuh“) und „Conspiracy“ („Verschwörung“). Die Dokumenation handelt allerdings nicht nur von der Kuh- und Milchwirtschaft, sondern beschäftigt sich vielmehr mit den Problemen, die der steigende weltweite Konsum tierischer Nahrungsmittel verursacht.

Der Film wurde 2014 von den Produzenten Kip Anderson und Keegan Kuhn als Crowdfunding-Projekt bei Indiegogo lanciert und erlangte einige Aufmerksamkeit, weil Leonardo di Caprio ihn als wirtschaftlicher Produzent und Mentor unterstützt hat.

Ich habe mir „Cowspiracy“ einmal für dich angesehen und ich muss sagen, dass mir der Film einige Fakten zum Thema Ernährung und den damit einhergehenden Problemen noch einmal deutlich vor Augen geführt hat. Grund genug für mich, sie mit dir zu teilen.

Also, dann lege ich mal los:


1. Viehwirtschaft ist das Problem


Cowspiracy Fakten

Fakten zur Viehwirtschaft

Auch, wenn es auf einem veganen Blog ein wenig so wirkt, als predigte man zu den bereits Bekehrten, kann man es nicht oft genug sagen: Viehwirtschaft (inklusive der Fischerei) ist das größte Umweltproblem unserer Zeit.

Seinen Anfang nimmt der Film bei Kip Andersons eigenen Versuchen, ein möglichst umweltschonendes Leben zu führen, indem er Wasser spart, auf ein Auto verzichtet, seinen Müll trennt und Energiesparlampen verwendet, bis er eines Tages auf einen Bericht der Vereinten Nationen stößt, wonach die steigenden Viehbestände weltweit mehr Treibhausgase verursachen, als der gesamte globale Transportsektor. Dies ist der Ausgangspunkt für seine Recherchen.

Schnell stellt sich heraus, dass die Treibhausgase nur ein Teil eines weitaus größeren Problems sind. Durch die Verdauung der Tiere verursachte Methangase, ein exorbitanter Flächenverbrauch und damit einhergehende (Regen-)Waldrodungen und Artensterben, Wasserverbrauch in unvorstellbaren Mengen, Ausscheidungen von Nutztieren, die sich verheerend auf Boden- und Wasserqualität auswirken und eine Verschmutzung und Überfischung der Meere ergeben eine schier unglaubliche Liste des Schreckens der Auswirkungen der Viehwirtschaft auf unsere Umwelt.

Ich muss gestehen, dass mir die Ausmaße der Probleme, die uns die Aufzucht von Tieren zur Fleischerzeugung bereitet, in diesem Umfang bisher noch nicht bekannt waren. Zwar war ich mir grundsätzlich über die umweltschädigende Wirkung der Viehwirtschaft im Klaren, diese konkreten Zahlen und eindrücklichen Beispiele, die dazu im Film angeführt werden, haben mir allerdings noch einmal die Augen geöffnet.


2. Umweltschutz ist opportunistisch


Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich glaube an das Gute im Menschen oder möchte zumindest daran glauben. Und ich möchte daran glauben, dass die Umweltorganisation(en), die ich unterstütze und mit denen ich sympathisiere, einem übergeordneten Ziel und dem Wohl unseres Planeten dienen.

Klar hat jede Organisation ihre Spezialbereiche und auch spezielle Kompetenzen, und das ist auch gut so. Als sich Kip Anderson allerdings daran macht, zu untersuchen, was die einzelnen amerikanischen Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace, der Sierra Club, die Surfrider Foundation oder das Rainforest Action Network gegen das offensichtlich so massive und immanent wichtige Problem der Viehwirtschaft und des weltweiten Fleischkonsums unternehmen, stößt er auf Ausflüchte, Unwissenheit oder gar gänzliche Verweigerung einer Stellungnahme.

Die Botschaft ist klar: einerseits sind Fleischesser eine zu mächtige und wichtige Klientel für diese Organisationen, mit der sie es sich nicht verscherzen weollen – denn weniger Unterstützer bedeuten weniger Spenden, und weniger Spenden bedeuten geringe Budgets – auch im gemeinnützigen Bereich geht es heutzutage um Wettbewerb, den Wettbewerb um den Kunden, das spendende Mitglied, dessen Gunst man sich nicht durch unpopuläre Positionen verderben möchte.

Andererseits scheint auch die mächtige Fleischindustrie einen nicht unwichtigen finanziellen Einfluß auf die eine oder andere Organisation zu haben, wenngleich der Film diese Frage leider nicht abschliessend beantwortet.


3. Nur eine vegane Lebensweise kann den Planeten retten


Umweltschutz und der Wunsch, ein zumindest einigermaßen nachhaltiges Leben zu führen, waren für mich, neben den positiven gesundheitlichen Aspekten, die wesentlichen Argumente bei der Entscheidung für einen veganen Lifestyle. Wenn du bspw. das Buch „Tiere essen“ von Jonathan Safran Froer* gelesen hast, sollte es für dich keine große Neuigkeit sein, dass der Verzicht auf Fleisch viele positive (oder besser gesagt: deutlich weniger schädliche) Auswirkungen auf unsere Umwelt hat.

Mein zunächst vegetarisches und dann veganes Leben sah ich somit als umweltverträgliche Alternative zu einem Leben als Allesesser an. Wohlgemerkt, als eine Alternative. „Cowspiracy“ führte mir allerdings ausdrücklich vor Augen, dass eine vegane Lebensweise tatsächlich auch die einzige Alternative ist, die wir haben, wenn wir als Menschheit noch ein wenig Zeit auf diesem wunderbaren Planeten verbringen möchten.

Es wird schlicht und einfach nicht möglich sein, die rasant wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, wenn wir bei unseren heutigen Essgewohnheiten bleiben, da die landwirtschaftlichen Ressourcen begrenzt sind und die Fleischaufzucht eine höchst ineffektive und umweltschädigende Methode ist, den Hunger der  Menschen zu stillen.

Die gute Nachricht ist: mit einer veganen Lebensweise trägst du einen wesentlichen Teil dazu bei, die Belastungen für unseren blauen Planeten zu reduzieren, denn mit deiner Ernährung produzierst du 50% weniger CO2 und verbrauchst nur 1/11 des Öls, 1/13 desWassers und 1/18 der Fläche, die ein Fleischesser benötigt.

Mann, bin ich glücklich, dass es dich gibt!


„Cowspiracy“: Trailer und Fakten


  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Länge: 90 min
  • Sprache: Englisch mit deutschen Untertiteln
  • Format: Download, DVD oder Stream bei Netflix
  • Preis: $ 4,95 (Download), $ 9,95 (DVD)
  • Website: www.cowspiracy.com

Was sagst du über den Film? Hast du ihn gesehen? Hinterlasse mir einen Kommentar!

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6 Kommentare
  • Sabine
    Mittwoch, 16. Dezember 2015

    der film wurde vorgestellt auf der klimakonferenz……weiss jemand reaktionen darauf?

    • Jens
      Mittwoch, 16. Dezember 2015

      Hey Sabine.

      Freut mich zu hören, dass der Film auf der Klimakonferenz vorgestellt wurde. Das wusste ich bisher noch nicht. Danke für den Hinweis. Über die Reaktionen darauf würde ich auch gerne mehr erfahren.

      Liebe Grüße!

      Jens

  • Nikolai Weidner
    Donnerstag, 30. März 2017

    Ein Film der genau die „Schmerzpunkte“ angeht.
    Danke für deine Zusammenfassung, Jens.

    Die Reaktionen der großen Umweltschutzorganisationen und deren Einstellung haben mich persönlich erschüttert…
    Es ist für mich völlig paradox den Planeten retten zu wollen, dabei das Thema Viehwirtschaft zu umgehen und selbst tierische Produkte zu konsumieren (letzteres ist nicht aus dem Film erwähnt).

    Da fehlt mir persönlich ein authentisches auftreten.
    Oder besser gesagt:
    Reden und leben stimmen teilweise nicht überein.

    Vegan Leben ist dafür der einfachste und gleichzeitig effektivste Weg für einen Selbst das Thema Umweltschutz, -zerstörung mit seinem Leben, seiner Ernährung positiven zu beeinflussen.

    • Jens
      Freitag, 31. März 2017

      Hey Nikolai.

      Schönes Statement. Wie du sagst: Es ist eigentlich so einfach. Gehen wir also als gutes Vorbild voran und hoffen, dass viele folgen.

      Liebe Grüße!

  • Claudia
    Freitag, 18. Mai 2018

    Hallo,

    mich hat es nicht wirklich überrascht, dass die führenden Organisationen zum Tier und Umweltschutz keine Stellung nehmen wollen und dürfen.
    Nicht erst seit gestern, weiß man wie stark der Einfluss von Großkonzernen und Lobbyisten auf unser tägliches Leben ist. Denken wir nur an Slogens wie „Die Milch macht´s“ oder „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“. Immer wieder hat die Fleisch und Milchwirtschaft es geschafft den Leuten weiß zu machen, dass man ohne den Verzehr von Fleisch und Milch krank wird. Dabei ist schon seit den 60er Jahren bekannt, wie paradox das ist. Denn genau anders herum ist es die Wahrheit. Meine Mitmenschen machen sich immer große Sorgen um mich, ob ich als Veganer nicht an Nährstoffmangel leide. Ich stelle dann im Allgemeinen die Gegenfrage! Ich habe als junges Mädchen eine Mast aus tierischen Proteinen und Zucker „genießen“ dürfen. Das hat bei mir zu über großen Brüsten, Übergewicht, unreiner Haut und Konzentationsschwierigkeiten geführt. Ich bin heute 47 Jahre alt und leide immer noch unter den Nachwirkungen. Mein jetziger (seit 8 Jahren) veganer Lebensstil hat meine Arthrose zurückgebildet, ich sehe jünger und gesunder aus als mit 30 Jahren und fühle mich besser, dazu habe ich 13 Kilo weniger als damals auf den Rippen.
    Wenn ich mit meinen Tieren zum Tierarzt gehe oder andere Hundehalter beim Spaziergang treffe, betonen immer alle wie tierlieb sie sind und was für Naturliebhaber. Mit nur einer Frage kann ich das meistens relativieren. „Isst du Fleisch, trinkst du Milch?“ Leider möchte darüber die große Masse nicht nachdenken.
    Ich höre oft das gleiche wie der Autor des Films am Anfang sagt. Dass sie doch Fahrrad fahren, Wasser sparen, Energiesparlampen, oder gar Bio Fleisch kaufen. Es ist völlig egal ob es ein Bio Rind, Bio Schwein oder anderes Bio Masttier ist. Das ändert nichts am Ausstoß des Methan, am Verbrauch an Futter oder daran, dass es in einer stink normalen Schlachtfabrik getötet wird.
    Ich bin eigentlich ein eher optimistischer Mensch, aber ich glaube nicht mehr daran, gegen die Großkonzerne anzukommen. Ich versuche meinen Teil meine Familie und Mitmenschen mit zu nehmen. Nur es ist einfach schon 10 nach 12.00 Uhr.
    Machen wir uns nichts vor!

    • Jens
      Freitag, 18. Mai 2018

      Hey Claudia,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und auch deinen persönlichen Erfahrungsbericht.

      Ich verzweifel auch oft genug daran, dass die Menschen so offensichtliche Dinge nicht begreifen und sehen (wollen).
      Das Bewußtsein für diese Zusammenhänge ist leider nicht sehr ausgeprägt. Bequemlichkeit und Ignoranz ist halt einfach der leichtere Weg.

      Trotzdem denke ich, dass man mit gutem Besipiel vorangehen und kämpfen sollte, um zu zeigen, dass es auch anders geht und dies Mensch, Tier und Umwelt gut tut.

      Liebe Grüße!

      Jens

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