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Wie ich erstaunlicherweise zum Veganer wurde

Mit 5 Tipps für dich, die dir den veganen Einstieg erleichtern
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Mit diesem Artikel möchte ich dich wieder ein Stück mit auf meine persönliche Reise nehmen. Wie ich vom Normalesser zum Vegetarier wurde und wie auch dir der Umstieg gelingen kann, konntest du bereits in meinem Artikel „Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt …“ lesen.

Heute möchte ich dir davon berichten, wie ich meine Zeit als Vegetarier erlebt habe und warum ich schließlich zum Veganer wurde.

Und das ist rückblickend ziemlich erstaunlich, denn um ehrlich zu sein, habe ich mir bis dahin ein veganes Leben nicht für mich vorstellen können.

Ein Leben ganz ohne Milch, Eier und Käse? Wie sollte das möglich sein?

Manchmal aber braucht man für eine große Änderung noch einen kleinen Anstoß von außen – doch schön der Reihe nach!


Theorie und Praxis


Ich spule nochmal ein wenig zurück: Wie an viele andere Dinge auch, bin ich an die vegetarische Ernährungsweise erst mal recht naiv heran gegangen.

„Reicht doch, wenn man das Fleisch weglässt!“, dachte ich. Ich wollte mich vegetarisch ernähren und es dabei so unkompliziert und einfach wie möglich haben.

Doch wie so oft, sind die Dinge, die man sich in der Theorie so einfach vorstellt, in der Praxis nicht ganz so leicht umzusetzen. Fleisch weglassen zu wollen und es tatsächlich zu können sind nämlich zwei Paar Schuhe, wie ich schnell feststellen musste.

Zum einen war es so, dass viele fleischhaltige Gerichte, die ich bis dahin gekocht hatte, durch das Weglassen von Fleisch nicht so recht funktionierten und zum anderen waren in deutlich mehr Lebensmitteln als ich zunächst dachte, fleischliche oder fleischverwandte Inhaltsstoffe enthalten.

Was also war zu tun?


Ich lerne kochen und einkaufen


Klar war, dass ich zwei Dinge neu lernen musste: nämlich kochen und einkaufen.

Klingt doof und simpel, ist aber so. Ich war doch ziemlich erstaunt, welche Routinen ich mir über die Jahre hinweg angewöhnt hatte, die es jetzt zu durchbrechen galt.

Ich vermute, bei dir ist es nicht viel anders: ich hatte eine gewisse Anzahl von Gerichten in meinem Repertoire, die ich immer wieder kochte, und es landeten demzufolge auch immer die nahezu gleichen Dinge in meinem Einkaufswagen.

So ungern ich es mir auch eingestehen mochte, ich war schon ziemlich in meinen Gewohnheiten gefangen.


Easy und mit Genuss


Allerdings war es mir (und ist es heute noch) immens wichtig, dass Ernährung einfach und möglichst zeitunaufwendig ist.

Ich wollte nicht stundenlang in irgendwelchen Biomärkten auf die Suche gehen müssen, um exotische Zutaten für komplizierte Gerichte zusammenzusuchen, deren Zubereitung mehrere Stunden benötigt. Dafür gibt es doch noch zu viele andere Dinge, mit denen ich viel lieber meine Zeit verbringe. 😉

Ehrlich gesagt, hat mich dieser Aspekt der „Kompliziertheit“ zuvor auch lange davon abgehalten, zum Vegetarier zu werden. Geliebäugelt hatte ich mit dem Gedanken schon länger und wo es möglich war, habe ich mich auch gerne und mit Genuss vegetarisch ernährt. Heutzutage ist eine vegetarische Ernährung, selbst in der Kleinstadt, in der ich lebe, alles andere als kompliziert.

Nahezu jeder Supermarkt hat mittlerweile vegetarisiche Produkte im Angebot und außerdem findest du im Netz, angefangen von Rezepten bis hin zu Gesundheitsfragen, jede Menge an Informationen zur vegetarischen Ernährung.


Kochbücher und Ersatzprodukte


Zwei Kochbücher haben mir damals den Einstieg immens erleichtert: das eine ist „Vegetarisch für Faule“* und das andere Vegetarisch! Das Goldene von GU: Rezepte zum Glänzen und Genießen“*. Beide Bücher kann ich dir auch heute noch uneingeschränkt ans Herz legen.

Eigentlich brauchst du darüber hinaus keine weiteren vegetarischen Kochbücher.

Ein weiterer Aspekt, der mir den Umstieg sehr erleichtert hat, waren die vegetarischen Fleisch-Ersatzprodukte. Viele vegetarische Puristen können diesen Fake-Hackbällchen, Wurstimitaten und Schnitzelkopien ja nichts abgewinnen oder verteufeln sie geradezu.

Auch wenn ich davon heute kaum noch Gebrauch mache, lautet mein Rat: greif gerne und ohne schlechtes Gewissen zu, wenn sie dir den Umstieg erleichtern!

Ein Lupinenschnitzel ist immer noch besser als ein Stück Fleisch, und Wurst aus Ei ist für den Übergang auch okay. Why not? Zwar sind diese Produkte oft recht hochpreisig, aber für mich waren sie für den Übergang in ein fleischloses Leben eine gute Hilfe.

Mit der Zeit wirst du eh mehr und mehr auf sie verzichten. Das kommt ganz von selbst, wie du sehen wirst.


Erste vegane Denkanstöße


Die vegetarische Ernährung fiel mir schon bald recht leicht und nach einiger Zeit musste ich nicht mehr darüber nachdenken. Sie wurde zu einem natürlichen Bestandteil meines Lebens. Eigentlich hätte das alles so bleiben können.

Vegan zu leben kam für mich nicht wirklich in Frage. Eier, Milch, Käse, Joghurt und Butter hatten einen festen Platz auf meinen Speiseplan.

Gerade der Verzicht auf Käse schien mir nahezu unmöglich. Ich war Stammkunde am Käsestand auf dem Wochenmarkt und gab dort regelmäßig eine ziemliche Stange Geld aus.

Allerdings kamen dann nach und nach ein paar Dinge zusammen, die aus heutiger Sicht den Stein ins Rollen brachten.

Zunächst mal war da die Geschichte mit dem veganen Mett, von der ich schon berichtet habe und die du hier nachlesen kannst. So komisch das ist, aber es hat mich wirklich fasziniert, dass man so etwas ur-fleischliches wie Mett vegan „nachbauen“ kann.

Wenn das ging, warum sollte das nicht auch bei anderen Sachen klappen? Meine Neugierde war geweckt und ich begann, ein wenig zu recherchieren.


Ist das denn gesund?


Am meisten interessierte mich zunächst der gesundheitliche Aspekt. Schließlich wollte ich meinem Körper nichts antun, was ich später bereuen würde und auch mögliche Mangelerscheinungen wollte ich vermeiden.

Meine Nachforschungen im Netz ergaben, dass eher das Gegenteil der Fall war. Vegan schien die gesündeste aller Ernährungsformen zu sein, wenn man sich ausgewogen ernährt und B12 supplementiert, da dieses Vitamin nicht in pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommt.

Das klang erst mal nicht schlecht. Als ich dann noch das Buch „China Study“* in die Hände bekam, das sich auf Basis einer lang angelegten Studie mit den positiven gesundheitlichen Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung beschäftigt, war ich ziemlich erstaunt und überzeugt, auf etwas sehr Spannendes gestoßen zu sein.


Sport als Veganer?


Die Idee einer veganen Lebensweise begann mich allmählich zu faszinieren. Allerdings wollte ich als begeisterter Läufer und Radsportler auch wissen, wie es mit meiner sportlichen Leistung bei einer veganen Ernährung aussah.

Brauchte man nicht dringend (tierische) Proteine? Gab einem die vegane Ernährung genug Energie auch für lange Ausdauereinheiten?

Die Antworten darauf gaben mir die Bücher von Rich Roll („Finding Ultra“)* und Brendan Brazier („Vegan in Topform“)*, der Erste ein Ultraläufer und der Zweite ein Triathlet und mehrfacher Ironman-Hawaii-Finisher. Beide sind überzeugte Veganer. Sogar derart überzeugt, dass sie der Meinung sind, ihre Leistungsfähigkeit sei zu einem wesentlichen Teil ihrer veganen Ernährungsweise zuzuschreiben.

Wow! Das klang cool! Allmählich wurden auch meine letzten Zweifel über den Haufen geworfen.


Eine folgenschwere Essenseinladung


Und manchmal ist es tatsächlich so, dass der Zufall noch ein bisschen nachhilft. Denn plötzlich flatterte eine Essenseinladung einer Freundin, die ich lange nicht gesehen hatte, ins Haus.

Ich freute mich auf den Abend und hatte mit allem anderen gerechnet, als mit einem veganen Menü. Aber genau so kam es, denn meine Freundin hatte sich für „7 Wochen ohne“ vorgenommen, für diesen Zeitraum auf tierische Produkte zu verzichten.

Sie hatte sich wirklich ins Zeug gelegt und ich war begeistert von den tollen Gerichten, die sie gezaubert hatte. Nach diesem Abend stand für mich fest: Das probiere ich auch!

Tja, das war dann wirklich der letzte Schupser, den ich brauchte, um mein veganes Leben zu beginnen. Manchmal sind es genau solche Zufälle, die es braucht, um den entscheidenden Auslöser zu liefern.


No limits!


Allerdings war für mich von vornherein klar, dass ich mir kein Zeitlimit setzen wollte. Ich wollte keine „30 Tage-Vegan-Challenge“ und kein „7 Wochen ohne“.

Ich wollte ganz bewusst ohne ein zeitliches Ziel mein veganes Experiment starten. Nach meinen eigenen Vorstellungen. Jetzt, wo der richtige Zeitpunkt gekommen war und ich tatsächlich zu einem Veganer wurde.


Meine 5 Tipps für dich:


  • Wähle den richtigen Zeitpunkt! Wie sagt man so schön: „Timing ist alles!“ Das gilt auch für deinen Einstieg in ein veganes Leben. Du wirst merken, wenn der Entschluss in dir gereift ist, diesen Schritt zu gehen. Mach dir keinen Stress und suche dir eine Zeit aus, in der du in Ruhe deine ersten veganen Erfahrungen sammeln kannst bspw. am Wochenende oder wenn du ein paar Tage frei hast.
  • Probier‘ es einfach mal aus! Niemand erwartet von dir, dass du von heute auf morgen zu einem 150%igen Veganer wirst. Geh‘ die Sache in deinem ganz eigenen Tempo an. Vielleicht ist es erst mal nur ein veganer Tag oder eine vegane Woche, mit der du startest – das liegt ganz an dir und deine Wünschen und Möglichkeiten. Wichtig ist lediglich, dass du den ersten Schritt machst.
  • Ersatzprodukte sind okay! Sie sind gesundheitlich zwar meist nicht das Optimum, aber warum solltest du auf sie verzichten, wenn sie dir den Übergang in dein veganes Leben erleichtern? Mit der Zeit werden sich deine Ernährungsgewohnheiten eh ändern und Ersatzprodukte werden dir nicht mehr so wichtig sein.
  • Informiere dich! Je mehr du über Veganismus weißt, desto mehr wird es dich auch in deinem Vorhaben unterstützen. Es gibt unzählige Blogs und einige Literatur zu dem Thema. Lies auch die kritischen Berichte und bilde dir deine eigene Meinung.
  • Tausch dich aus! Facebook-Gruppen, Freunde und Freundinnen können eine tolle Motivationsquelle sein. Auf Blogs gibt es immer wieder interessante Diskussionen zum Thema Veganismus oder du findest in einem veganen Kochkurs Gleichgesinnte, so dass ihr euch gegenseitig in eurem Vorhaben unterstützen und motivieren könnt.


Lebst du schon vegan? Wie lief es bei dir? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!

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