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Restaurant-Check Hamburg: Leaf

Burgerfreie vegane Crossover-Küche
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Seit im Februar 2011 das vegane Restaurant „Leaf“ im Hamburger Stadtteil Ottensen seine Türen geöffnet hat, hat es sich einen Namen als eine der ersten Adressen für veganes Essen in der Hansestadt gemacht.

Mit seinen kulinarischen Kreationen, die eine Komposition aus klassischer, saisonaler und internationaler Küche sind, möchte das „Leaf“ seinen Gästen „eine Vielfalt an Gerichten und Geschmackserlebnissen“ bieten.

Meine Erwartungen waren also nicht gerade niedrig, als ich mich mit meinem vierköpfigen Testteam zu einem Restaurantcheck für dich aufgemacht habe.


Gemütliche Atmosphäre


Das „Leaf“ befindet sich seit Februar 2011 in einem Eckgebäude in der Ottensener Eulenstraße 38, das zuvor ein marokkanisches Restaurant beherbergt hat.

Das Lokal besteht aus einem großen winkelförmigen Gastraum, in dem rund 30 bis 40 Personen Platz finden. Die Einrichtung ist warm und gemütlich und versucht weder besonders hip, noch besonders chic zu sein.

Eher merkt man dem „Leaf“ seine alternativen Wurzeln an. Rustikale Tische, ein gemischtes Arsenal an Stühlen und Rockmusik aus den Lautsprechern bestimmen das sympathische und angenehm entspannte Ambiente.


Tischreservierung empfohlen


Vorweg gleich ein Tipp für dich: wenn du sicher gehen möchtest, an einem Abend im meist gut besuchten „Leaf“ einen Tisch zu ergattern, solltest du sicherheitshalber vorher reservieren. Zum Glück bietet das Restaurant diesen Service an, denn lustigerweise habe ich bisher bei vielen veganen Lokalen keinen Tisch reservieren können – warum auch immer.

Egal, zurück zum Thema: im „Leaf“ kannst du telefonisch oder online reservieren. Ich hatte mich blöderweise für die Onlinereservierung entschieden, die über den Anbieter Quandoo abgewickelt wird. Auf den ersten Blick, ein bequemer Weg, allerdings bekommst du danach den unvermeidlichen Quandoo-Newsletter zugeschickt, aus dem du dich erst wieder austragen musst.

Später folgt noch eine Erinnerung an deine Reservierung am Ereignistag, die ich eh nicht brauche, da ich mir solche Termine brav in meinen Kalender eintrage, und schließlich bekommst du nach dem Restaurantbesuch noch eine Mail, um eine Bewertung abzugeben. Und irgendwelche dämlichen Treuepunkte möchte ich auch nicht sammeln. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber ich finde das eher anstrengend.

Lange Rede, kurzer Sinn: reserviere einen Tisch, aber bitte ganz altmodisch per Telefon. Dann sparst du dir den Nervkram, es sei denn, du stehst drauf.

Und ein weiterer Tipp: steck ein bisschen mehr Geld ein, denn das „Leaf“ ist nicht ganz billig. Es ist auch nicht wirklich teuer, versteh‘ mich nicht falsch, sondern angemessen für das, was du dort an Kulinarischem geboten bekommst.


Crossover-Küche mit regionalen Produkten


Damit wären wir dann ja auch schon bei der Karte. Angenehm übersichtlich ist sie, was ich sehr schätze. Die Abendkarte weist zwei Salate, drei Vorspeisen, vier Haupgericht und zwei Desserts aus. Konzentriert aufs Wesentliche. Alle sechs Wochen wechselt die Karte im Sinne der Saisonalität und der Jahreszeiten. Ein schönes Konzept, wie ich finde.

Den eigenen Kochstil bezeichnet das „Leaf“ als „Crossover“, was in diesem Fall bedeutet, dass die Grundprinzipien der klassischen Küche verschiedener Kulturen auf geschmackliche Gegensätzlichkeiten treffen sollen. Klingt erstmal spannend. Konkret heißt das, dass regionale Produkte mit interkontinentalen Zutaten kombiniert werden, wobei insbesondere die asiatische Küche dem „Leaf“ als Inspiration dient.

Ergänzt werden die Gerichte um eine gut sortierte Weinkarte mit dem einen oder anderen guten Tropfen aus Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland.

Und zum Glück gibt es keine Burger! Juchhu! Nicht, dass ich keine Burger mögen würde, aber die vegane Küche hat so viel mehr zu bieten, als Burger in fünf verschiedenen Variationen, wie sie leider zu viele vegane Restaurants derzeit auf der Karte haben. Pluspunkt fürs „Leaf“ an dieser Stelle.


Raffinierte Vorspeisen


Vorweg gibt es als kleinen Gruß aus der Küche frisches Brot mit hausgemachter Wasabi-Mayonnaise. Nett, aber nichts besonderes, sind wir uns einig.

Wir sind gespannt, was noch folgen wird und ordern bei der leider etwas zu gekünstelt freundlichen Bedienung nach einiger Wartezeit unsere Vorspeisen: Rosenkohlsuppe mit glasierten Maronen und Rote Bete-Schaum sowie den Blattsalat mit Birne, Trauben, Sojabohnen-Gorgonzola und karamellisierten Walnüssen.

In dieser Runde gewinnt klar der Blattsalat, wobei beide Gerichte schön angerichtet und lecker sind. Die Rosenkohlsuppe punktet insbesondere mit den tollen Maronen, wohingegen beim Sojabohnen-Gorgonzola im Blattsalat kein echtes Schimmelkäsegefühl aufkommen möchte, was mir allerdings auch mehr als recht ist.


Scottiglia? Timbale?


Die Wahl für die Hauptspeisen ist einfach: vier Personen und vier Gerichte, also jeder eins.

Folgendes findet seinen Weg auf unseren Tisch: Soja-Scottiglia, Tempeh-Nuss-Timbale, Pistazien-Falafel und eine Lauch-Steckrüben-Terrine. Ehrlich gesagt, hatte ich bis dahin keine Ahnung, was eine Scottiglia und was Timbale ist. Google hilft: die Scottiglia entpuppt sich als toskanischer Schmortopf und bei Timbale handelt es sich um eine Pastete.

Jetzt weiß ich Bescheid und weiß außerdem, dass beides verdammt lecker ist. Auch die Falafel und die Terrine schmecken uns hervorragend. Man sieht es den Gerichten an und man schmeckt es auch, dass hier Menschen in der Küche stehen, die Spaß am Kochen und Experimentieren haben und die ihr Handwerk verstehen.

Hinzu kommt, dass alle Speisen äußerst ansehnlich präsentiert werden, so dass es einem fast leid tut, diese kleinen Kunstwerke mit Messer und Gabel zu zerstören. Aber „Wat mutt, dat mut!“, wie man bei uns im Norden so sagt.

Bei den Portionsgrößen gibt es nix zu meckern. Genau richtig. Nicht zu viel und nicht zu wenig.


Dessert? Beim nächsten Mal!


Wir sind satt und zufrieden. Es bleibt nur noch Platz für einen Kaffee, so dass wir leider nicht mehr dazu kommen, uns mit den verlockenden Desserts zu beschäftigen.

Damit müssen das Gebackene Creme-Eis von roten Bohnen (an Mango-Chili-Mousse und Schokoladensoße) und das „Verschleierte“ Bauernmädchen (eine Apfel-Beeren-Trifle mit geröstetem Pumpernickel) leider bis zum nächsten Mal auf uns warten. Aber damit haben wir wenigstens einen Grund, dem „Leaf“ demnächst mal wieder einen Besuch abzustatten.

Ganz clever eingefädelt, oder? 😉


Hier ist meine Checkliste für dich:


  • Restaurant: LEAF – Vegan Restaurant
  • Anschrift: Eulenstraße 38, 22765 Hamburg
  • Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags: 17.00 bis 22.00, montags: geschlossen.
  • Web: www.restaurant-leaf.de
  • negativ: Online-Tischreservierung, Personal wirkte ein wenig gekünstelt freundlich
  • positiv: nette Atmosphäre, tolles Essen und gute Weine
  • Fazit: Das „Leaf“ pendelt etwas „zwischen den Welten“: gehobene Küche und leicht alternatives Ambiente. Aber gerade das ist es auch, was den Laden ausmacht. Eine klare Empfehlungen für alle, die in Hamburg ein wenig mehr Geld fürs Essengehen ausgeben möchten und sich von kreativen Küchenkreationen überraschen lassen wollen.

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