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Cooles Vergnügen: Welches Eis ist eigentlich vegan?

So kommst du vegan und mit Genuss durch den Sommer!
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Vielleicht ist es dir auch schon aufgefallen? Manchmal sind die einfachsten Dinge für dich als Veganer doch um einiges komplizierter, als du es dir im Vorwege vorgestellt hast.

Um konkret zu werden: Du willst einfach mal so bei bestem Sommerwetter spontan ein Eis aus irgendeiner Eisdiele holen und voller Genuß wegschlecken? Ist leider nicht!

Warum?

Tja, vegane Eissorten zu finden ist nicht so leicht und dann lauern womöglich noch andere Fallstricke.

Aber lass mich dir dazu eine kurze Geschichte erzählen, wie sie mir vor einiger Zeit passiert ist …


Anfängerfehler


Ich war für ein verlängertes Mai-Wochenende in Berlin und am Sonntag wurde das Wetter richtig sommerlich. Klar, dass ich da Lust auf ein Eis bekam.

Aus der Eisdiele sollte es sein. Ein paar Kugeln. Das erste richtige Eis des Jahres.

Glücklicherweise musste ich gar nicht lange suchen. Ich fand eine kleine italienische Eisdiele und schaute mir das Sortiment an.

Es war alles dabei, was das Herz begehrte.

Schoko, Vanille, Banane und und und …

Als vegan deklariert war erstmal nix. Halb so wild. Auf Kompromisse war ich eingestellt.

Ich fragte nach veganen Eissorten und tatsächlich: einige der Fruchtsorten waren vegan. Erdbeer, Himbeer, Zitrone, Melone … was wollte ich mehr? Perfekt!

Drei Kugeln und ab in die Waffel damit!

Lecker! Ich war glücklich. Sonnenschein, veganes Eis, Sonntag. Besser ging’s doch nicht, oder?

Das Eis war köstlich und bald schon war nichts mehr davon übrig.

Allerdings blieb mir der letzte Bissen der Waffel fast im Halse stecken.

Was war ich bloß für ein Amateur-Veganer! Schön auf die Eissorten achten und am Ende nicht daran denken, was in der Eiswaffel drin ist …

Wie doof kann man sein?

Klar, am Ende ist das alles kein Drama. Halb so schlimm.

Aber die kleine Story zeigt doch, dass man beim Eiskauf leider doch an die eine oder andere Sache mehr denken muss …


Überlebenshilfe: How to deal with the Eisdiele


Gut, dann schauen wir uns das mal in Ruhe an. Zunächst mal in den konventionellen Eisdielen und Eiscafés.

Wie bekommst du raus, ob das angebotene Eis vegan ist?

Die Antwort ist einfach und kompliziert zugleich: Du musst einfach fragen! Hilft alles nix.

Allerdings musst du dich dann auch darauf verlassen können, dass die Bedienung auch wirklich versteht, was du mit „vegan“ meinst und dass sie mit allen Inhaltstoffen ihrer Eissorten bestens vertraut ist.

In der Regel kommt für dich als Veganer in einer tradionellen Eisdiele eh nur Fruchteis bzw. Sorbet infrage, denn alle anderen Sorten enthalten normalerweise Sahne, Milchprodukte oder auch Ei.

Aber auch in vermeintlich veganen Wasser- oder Frucht-Eissorten können vegane Farbstoffe, Ei-Schnee, nicht vegane Lecithine oder sogar Gelatine enthalten sein. Auch kann es sein, dass die Fruchtsäfte, die dem Eis zugrunde liegen, mit tierischer Gelatine geklärt wurden.

Was also kannst du tun?

Mein Tipp: Kauf dein Eis am besten in einer rein veganen Eisdiele (die findest du bspw. über die vanilla bean-App oder Happy Cow). Oder suche einen Laden, in dem das Eis noch komplett selber gemacht wird und dir das Personal kompetente Auskunft über alle Inhaltstoffe geben kann.

Ach ja, fast hätte ich sie wieder vergessen: die Eiswaffel!

Wie vieles andere konventionelle Gebäck sind auch Eistüten in der Regel nicht vegan und enthalten Milch- und Eiprodukte.

In einer normalen Eisdiele solltest du also lieber darauf verzichten und dir dein Eis im Becher, oder noch besser (Stichwort: Müllvermeidung) im Glas servieren lassen.


Easy: Eis aus dem Supermarkt


Im Supermarkt dagegen sieht es für dich als veganen Eisliebhaber schon deutlich besser aus.

Ein entscheidender Vorteil: du kannst dir in Ruhe die Zutatenlisten ansehen oder die Eissorten mit der Codecheck-App filzen. Im einfachsten Fall ist auf der Verpackung das Vegan-Siegel des Vebu abgedruckt.

Mittlerweile gibt es nicht nur in Biomärkten und bei Veganz eine ganze Reihe von veganen Eissorten in diversen Geschmacksrichtungen. Sie sind bspw. auf Lupinen- oder Sojabasis hergestellt oder es handelt sich um reines Fruchteis.

Und sogar der Langnese-Klassiker „Capri“ ist vegan, wenn es mal schnell ein Eis auf die Hand sein soll. Allerdings, das solltest du wissen, ist Langnese als Teil des Unilever-Konzerns auch tierschutzrechtlich nicht unbedenklich.

Im Sommer habe ich immer ein paar Sorten Eis auf Vorrat im Gefrierschrank. Um daraus schöne Kugeln zu machen, habe ich mir einen passenden Eisportionierer* besorgt. Das sieht dann richtig professionell aus!

Kleiner Tipp: Am besten lässt du das Eis ein wenig antauen, bevor du es servierst, denn dann lassen sich die Kugeln besser formen.

Passende Eiswaffeln gibt es ebenfalls im Supermarkt. Aber auch hier must du schauen, denn die wenigsten sind vegan.

Meine derzeitigen Favoriten sind die Eistüten von Tekrum*. Sie gibt es u.a. in Rewe- und Coop-Supermärkten.


Last Exit: Selber machen


Wenn du allerdings, wie ich, Spaß daran hast, Dinge selber zu machen, dann spricht auch bei Eiscreme nix dagegen.

Eis ist in der Regel nicht besonders schwierig herzustellen. Du brauchst nur ein paar Zutaten und ein wenig Geduld. Und meiner Meinung nach noch nicht einmal eine Eismaschine.

Hier habe ich ein paar tolle Rezepte aus dem Netz für dich zusammengestellt:

Fruchtig leckeres Mangoeis

Veganes Mandeleis

Cashew-Walnuss-Eis

Cremiges Himbeereis

Eis mit StilWenn du Lust auf weitere Rezepte hast und du mehr darüber erfahren möchtest, wie du selber veganes Eis herstellen kannst, kann ich dir das Buch „Eis mit Stil“* ans Herz legen.

Darin findest Du jede Menge kreative und innovative Eis-Kreationen.

Das Buch ist toll gemacht und mit schicken Fotos illustriert.

„Eis mit Stil“* kostet € 19,95 und ist bei Amazon* oder bei deinem lokalen Buchhändler erhältlich.


Fazit


So, damit weißt du jetzt alles, was du über veganes Eis wissen musst. Hier ist noch einmal alles kurz zusammengefasst:

  • Schau genau hin, was dir als „vegan“ angeboten wird, denn auch Fruchteis und Sorbet ist nicht immer vegan. 
  • Frag‘ nach den Inhaltsstoffen. Wenn du keine befriedigende Antwort bekommst, geh‘ zur nächsten Eisdiele.
  • Auf Nummer sicher gehst du mit Eis aus rein veganen Eiscafés und aus Bio- und Supermärkten, wenn du die Zutaten checkst oder auf das Vegan-Label achtest.
  • Wenn du Lust und Zeit hast, mach‘ dein Eis selber. Das ist einfacher, als du denkst, frisch und lecker – und du weißt, was drin ist.
  • Und: Augen auf beim Waffelkauf! 😉 Im Teig finden sich oftmals tierische Produkte. Greif im Zweifel lieber zum Becher.

Jetzt bist du perfekt vorbereitet für den Sommer!

Eine Bedingung habe ich allerdings: falls du irgendwann beschließen solltest, ein veganes Eiscafé aufzumachen, schick mir eine Einladungskarte zur Eröffnung.

Versprochen?


Was sind deine liebsten veganen Eissorten? Schreib es in die Kommentare!


*Amazon Affiliate-Link

18 Kommentare
  • Nikolai Weidner
    Dienstag, 7. Juni 2016

    Na da kaufe ich doch lieber im Bio-Laden fleißig ein und genieße es mit frischen Früchten auf dem sonnigen Balkon 😀
    Der Tipp ist aber wirklich universell: Fragen, fragen und nochmals fragen. Denn nur so findet ein Informationsaustausch statt 😉

    • Jens
      Mittwoch, 8. Juni 2016

      Hey Nikolai.

      Gute Idee. Frische Früchte, Sonne, Balkon. Was will man mehr?

      Liebe Grüße

      Jens

  • Svenja
    Dienstag, 7. Juni 2016

    Oh wow, die Tipps sind ja mal super. Viiielen Dank!

    Ich mache mir das Eis am liebsten selber aus gefrorenen Obst. Dann habe ich auch keinen Zucker, etc drinne (y). Was du auch machen kannst, ist das du einen leeren Eiskartong aufbewahrst. Jetzt pürrierst du das gefrorene Obst, gibst die Masse in den leeren Eiskartong und stellst diesen erneut in den Kühlschrank. Das hat den Vorteil, dass das Eis nicht so schnell schmilzt, wie wenn es direkt aus dem Mixer gegessen wird. 🙂

    LG Svenja

    • Jens
      Mittwoch, 8. Juni 2016

      Hey Svenja.

      Vielen Dank! Meinst du mit einem Eiskarton die Plastikverpackung, in der das Eis bspw. im Supermarkt verkauft wird?

      Liebe Grüße

      Jens

  • Cosima | Ricemilkmaid Blog
    Dienstag, 7. Juni 2016

    Toller Beitrag, vielen Dank für deine Zusammenfassung. 🙂
    Ich kann mich Nikolai nur anschließen: Übers Fragen kommt man tatsächlich immer am schnellsten ans Ziel. Selbst die kleine Eisdiele mit dem selbstgemachten Eis biete in vielen Fällen (unbewusst) vegane Eissorten an.

    Ein richtig gutes und leckeres Rezept für veganes Schokoeis gibt es übrigens auch auf meinem Blog zu sehen. Die Basis habe ich mittlerweile auch als Erdbeer-Pistazien-Eis und als Aprikosen-Walnuss-Eis ausprobiert. Wird definitiv cremig, auch ohne Eismaschine. 🙂
    http://ricemilkmaid.de/cremiges-veganes-schokoeis/

    Liebe Grüße
    Cosima

    • Jens
      Mittwoch, 8. Juni 2016

      Hey Cosima!

      Vielen Dank für die Blumen. 😉

      Das Rezept auf deinem Blog sieht gut aus. Werde ich demnächst mal ausprobieren.

      Liebe Grüße!

      Jens

  • Nicole
    Donnerstag, 9. Juni 2016

    Hi Jens,

    wie gehst du denn aber mit Firmen wie Langnese um, wenn die zwar ein veganes Capri verkaufen, andererseits aber haufenweise Tierversuche durchführen lassen? Soweit ich informiert bin gibt es kaum eine größere Firma, die das ohne hinkriegt…
    Ich bin da vielleicht kleinlich, aber anders geht vegan im Herzen nicht… Viele liebe Grüße Nicole

    • Jens
      Freitag, 10. Juni 2016

      Hey Nicole,

      das ist gar nicht kleinlich und dein Hinweis ist richtig und wichtig! Ich hatte auch im Vorwege davon gelesen, aber in Bezug auf Langnese keine expliziten Beweise finden können.

      Allerdings gehört Langnese zum Unilever-Konzern, dessen gängige Statements zu diesem Thema nach meiner Recherche aussagen, dass man „in der Regel auf Tierversuche verzichtet und diese nur durchführt, wenn die Gesetzgebungen eines Landes dies verlangen“. Überprüfbar ist das natürlich für einen Außenstehenden nicht, weder im positiven noch im negativen Sinne. Und inwieweit explizit Langnese-Produkte davon betroffen sind, dazu habe ich keine aussagekräftige Quelle gefunden.

      Ich nehme aber auf jeden Fall deinen Hinweis mal mit in den Text auf.

      Vielen Dank und liebe Grüße

      Jens

  • Anna
    Sonntag, 12. Juni 2016

    Ganz nette Zusammenfassung hier, doch schade, dass es nicht tiefer geht und detaillierter ausgeführt wird.
    Ich hätte mir z.B. eine Erwähnung von unveganen Lecithinen gewünscht, welche Eisdielenbetreiber meiner Erfahrung nach gerne verschweigen (wenn man nur allgemein nach „vegan“ oder „Milch, Ei und Honig“ fragt). Man muss oft ganz gezielt nachhaken und sollte zeigen, dass man ein wenig Ahnung hat. 😉

    • Jens
      Sonntag, 12. Juni 2016

      Hey Anna,

      vielen Dank für den Hinweis. Ich habe eine Ergänzung dazu in den Text aufgenommen.

      Liebe Grüße

      Jens

  • Marie
    Sonntag, 12. Juni 2016

    Leider muss man als Veganer bei Luxusgütern wie Eis ganz schön tief in die Tasche greifen. Da war ich doch letztens im Supermarkt und habe dort ein einziges Veganes Eis gefunden was kein Wassereis oder Sorbet war, dass sage und schreibe 7,99,- gekostet hat für ganze 250ml.
    An einer veganen Eisdiele kann man dann ja auch eben mal 100% Aufpreis verlangen weil die Inhaltsstoffe ja evtl 10-30% teurer sind.
    Und wenn man Fruchteis oder Sorbet nicht mag dann wird es ja auch schon mal fast unmöglich ein Eis im Supermarkt zunfinden.
    Genau so wenn man als Veganer trotzdem auf Soja verzichten möchte. Da bleibt fast nur Selber machen! Ziemlich unverschämt das ein Gewissen gegenüber Tieren und unserem Planeten so finanziell ausgebeutet wird.

    • Jens
      Sonntag, 12. Juni 2016

      Hey Marie,

      ich kann deinen Ärger nachvollziehen.

      Allerdings sind wir als Veganer noch eine sehr kleine Zielgruppe und daraus resultieren sicher auch die hohen Preise. Leider die Folge unserer Marktwirtschaft, die man nicht nur bei veganem Eis sondern bei vielen veganen Fertigprodukten feststellt.
      Wäre die Nachfrage nach diesen Produkten deutlich größer, stiege auch das Angebot und die Preise würden sinken. Da wird sich bestimmt über die nächsten Jahre noch einiges tun.

      Auf Sojabasis gibt es allerdings günstige Eissorten von Rewe und auch Lidl hat preisgünstige Sorbets im Angebot. Ob man allerdings Discounter unterstützen möchte, steht dann wieder auf einem ganz anderen Blatt.

      Wie du sagst: Selber machen ist die beste Alternative und du als Verbraucher hast die Macht, diejenigen Produkte zu unterstützen, die es dir wert sind oder die zu boykottieren, die dir mißfallen.

      Liebe Grüße

      Jens

  • Razi
    Sonntag, 3. Juli 2016

    In Mannheim gibt es einen super Eisladen mit vielen auch veganen Sorten. Meine Lieblinge sind Feige, Himbeere und Sandon. Besonders toll finde ich dunkle Schokolade! Zum Glück wird das vegane Angebote immer größer und der Geschmack immer besser.

    Dein Blog ist super!

    Viele Grüße
    Razi

    • Jens
      Dienstag, 5. Juli 2016

      Hey Razi.

      Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Und Feigeneis ist wirklich klasse.

      Liebe Grüße!

      Jens

  • Hanni
    Donnerstag, 16. März 2017

    Hallo,
    Erstmal danke für den netten Beitrag.
    Meine Lieblingsnascherrei war schon immer Eis, doch in den letzten 3 Jahren geriet es fast in Vergessenheit.. ich dachte Veganes Eis in der Eisdiele? So weit ist der vegan Trend in meiner City noch nicht angekommen. Und ich bin meist schüchtern um nachzufragen. Deshalb ließ ich es sein… aber heute dachte ich mir komm fragst du mal (War ja auch passendes Wetter) und als der Eismann sagte, dass Erbeere, Mango und anderes Fruchteis vegan seie… habe ich mich gefreut wie ein kleines Kind hehe :)) und vorallem schien er gut bescheid zu wissen. Hab mein Eis im Becher heute genossen und wollte mal bissl im Internet schauen und gucken ob es im Regelfall immer vegan ist mit dem Fruchteis. Aber jz weiß ich ka Bescheid hehe vielen dank LG

    • Jens
      Donnerstag, 16. März 2017

      Liebe Hanni.

      Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Mittlerweie wissen ja zum Glück mehr und mehr Eisdielenbesitzer, was vegan bedeutet. Und jetzt, wo es wärmer wird, ist das natürlich doppelt wichtig. 😉

      Liebe Grüße

      Jens

  • Eric
    Montag, 30. Juli 2018

    Dass Fruchtsäfte und Sorbets Gelatine enthalten können ohne dass das auf der Verpackung stehen würde oder ohne dass der Hersteller einem das sagen würde ist Schwachsinn denn dann würden Muslime die Firmen verklagen.

    • Jens
      Montag, 30. Juli 2018

      Hey Eric,

      in dem Artikel ist keinesfalls die Rede davon, dass der Zusatz von Gelatine nicht auf Verpackungen angegeben ist.

      Es geht hierbei um Eis aus der Eisdiele, das naturgemäß für den Endkunden verpackungsfrei ist. Hier kann es durchaus sein, dass Gelatine zur Anwendung kommt, auch bei Fruchteissorten.

      Zudem wird bei vielen Fruchtsäften Gelatine zur Klärung eingesetzt. Da die Gelatine dem Fruchtsaft nicht zugesetzt wird, ist sie auch nicht deklarationspflichtig.

      Im übrigen würde ich mich über einen angemesseren Ton freuen. Einen vermeintlichen Fehler als „Schwachsinn“ zu bezeichnen, muss nicht sein.

      Danke dennoch für deinen Kommentar und beste Grüße!

      Jens

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